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Heute Samstag, 27 September 2025
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Claudia Cardinale - Die Geheimnisvolle

Kaum eine Schauspielerin hat das Frauenbild im Film so grundlegend verändert wie Claudia Cardinale. Sie demonstrierte eindrücklich, dass Frauen beides sein können - feminin und emanzipiert. Im April feiert sie nun ihren 85. Geburtstag. Aus diesem Anlass blickt 3sat mit der Dokumentation "Claudia Cardinale - Die Geheimnisvolle" auf das bewegte Leben der Filmikone zurück, die sich stets gescheut hat, zu viel von sich Preis zu geben. "Ich kehre mein Inneres nicht gern nach außen. Das ist etwas sehr Intimes, tief in mir drin. Ich bin sehr zurückhaltend, was meine persönlichen Gefühle betrifft. Vor der Kamera offenbare ich die Seele anderer Frauen, nicht meine eigene", verrät Claudia Cardinale. Geboren wird sie 1938 als Tochter sizilianischer Migranten in Tunesien. Mit 18 Jahren darf sie als "Schönste Italienerin von Tunis" zum Filmfestival nach Venedig reisen. Dort entdeckt sie der Filmproduzent Franco Cristaldi, der später ihr Ehemann wird. Doch es folgt zunächst ein großer Einschnitt, denn Claudia Cardinale wird Opfer einer Vergewaltigung und dadurch schwanger. Cristaldi hilft ihr durch diese schwere Zeit, adoptiert ihren Sohn Patrick und verschafft ihr anfänglich kleinere Rollen. Acht Jahre verschweigt die Schauspielerin allerdings die Existenz ihres Sohnes, weil sie damit ihre Geschichte hätte Preis geben müssen. Beruflich geht es immer weiter bergauf. Regisseur Valerio Zurlini gibt ihr ihre erste große Rolle in "Das Mädchen mit dem leichten Gepäck" an der Seite von Jacques Perrin, für den es ebenfalls die erste große Rolle ist. Eine Schlüsselszene in diesem Film lässt Claudia allerdings in Tränen ausbrechen. "Das war alles nicht gespielt, weil sie dabei an ihr Kind gedacht hat. Zurlini hatte die Gabe, uns Dinge fühlen und spielen zu lassen, die wirklich so oder ähnlich passiert waren", erinnert sich der Schauspieler Jaques Perrin in der Dokumentation.